Neue Eisenbahnlinie Luxembourg-Bettembourg

Infrastruktur

Bahntransport

Die neue Eisenbahnstrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg sieht den Bau eines neuen zweigleisigen Streckenabschnitts mit einer Länge von etwa 7 km ohne Zwischenhalte vor. Ausgehend vom künftigen Knotenpunkt in Howald überquert die Strecke zunächst die Autobahn A3 südlich des Autobahnkreuzes Gasperich und führt westlich davon bis nach Bettemburg. Nördlich der Autobahnraststätte Berchem verlässt die Strecke die Autobahn und führt westlich um die Autobahn herum. Anschließend unterquert sie die Nationalstraße RN31, bevor sie die bestehende Strecke Luxemburg-Bettemburg im Alzette-Tal mit einem Überwerfungsbauwerk überquert. Nach der Überquerung der Alzette verlaufen die neue und die bestehende Strecke bis zur Nordeinfahrt in den Bahnhof von Bettemburg nebeneinander.

Das Projekt umfasst den Bau einer Reihe von Wasserbauwerken zur Überquerung, darunter zwei bemerkenswerte Bauwerke. Das erste (OA14) befindet sich an der Kreuzung mit der Autobahn A3 südlich von Howald und das zweite (OA05 und OA06), genannt "le saut-de-mouton", befindet sich an der Kreuzung mit der bestehenden Eisenbahnlinie nördlich von Bettemburg. Diese Kreuzung der beiden Bahnlinien erfordert ebenfalls die Verlegung der bestehenden Bahnlinie um ca. 30 Meter in Richtung ihrer alten Trasse.

Das Projekt berücksichtigt die Entwicklungszwänge verschiedener damit verbundener Projekte, wie den künftigen Verkehrsknotenpunkt in Howald, den Ausbau der Autobahn A3 auf 2x3 Spuren, die Erweiterung der Autobahnraststätte Berchem, die Neugestaltung des Verkehrsknotens (N31) in Livange, die Beseitigung des Bahnübergangs (PN4a) in der Rue Lentz in Bettemburg, die künftige multimodale Plattform in Bettemburg und die neue Leitstelle im Bahnhof Bettemburg.

Eisenbahnlinie

Schlüsselzahlen

  • Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 292.013.570,- Euro zzgl. MwSt. (Index 730,85 zum 1. April 2013).
  • Die Gesamtfläche des zu erwerbenden Landes beträgt ca. 52 ha.
  • Die neue Strecke ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt.
  • Neben der Eisenbahnplattform mit ihren Gleis-, Oberleitungs- und Signalanlagen umfasst das Projekt (nicht erschöpfende Liste):
    • 1 befahrbarer Untergrund
    • 1 Überwerfung (saut-de-mouton)
    • 1 Eisenbahnbrücke
    • 4 Straßenbrücken
    • 6 Wasserwerke
    • 13 Wasserrückhaltebecken
    • 1 Wildbrücke

Ziele

Das Projekt der neuen Eisenbahnlinie zwischen Luxemburg und Bettemburg ist Teil der Umsetzung der Modu 2.0-Strategie und des IVL (Integratives Verkehrs- und Landesentwicklungskonzept), die ein integriertes Mobilitätskonzept umsetzen und darauf abzielen, die Herausforderungen in Bezug auf Mobilität und Klimawandel bis 2020-2030 zu bewältigen.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie ist die Schaffung effizienter Mobilitätsketten mit optimierten Umsteigewegen, die es ermöglichen, verschiedene Verkehrsmittel miteinander zu kombinieren und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern. Das Konzept basiert auf drei Gliedern:

  • dem luxemburgischen Schienennetz, das das Rückgrat des Systems bildet;
  • Straßenbahn, Busse, Autos und Fahrräder, die die Vertriebs- und Transportkanäle bilden;
  • Umsteigeknoten, die die Umschlagplätze darstellen.

Es geht also darum, eine echte Komplementarität zwischen dem öffentlichen Verkehr, dem Individualverkehr und der aktiven Mobilität zu schaffen. Die wichtigste Eisenbahninfrastrukturmaßnahme, die die Südachsen betrifft, ist zweifellos die Verdoppelung der Eisenbahnstrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg.

Da die bestehende Bahnstrecke zwischen Luxemburg und Bettemburg an ihre Grenzen stößt, wird das Projekt der neuen Bahnstrecke die Kapazität des Schienennetzes zwischen Luxemburg und Bettemburg deutlich erhöhen und wird somit folgendes ermöglichen:

  • eine bessere Anbindung des Südens des Landes an die sich entwickelnden Stadtteile der Hauptstadt, darunter insbesondere Howald, zu gewährleisten;
  • sowohl das Angebot der grenzüberschreitenden Verbindungen mit Lothringen als auch der internationalen Verbindungen (TGV) zu verbessern;
  • den Güterverkehr und damit den Transport von Waren, die zwischen Deutschland und den Benelux-Staaten mit Frankreich, der Schweiz und Italien ausgetauscht werden, zu erleichtern.

Aktueller Status

Das Finanzierungsgesetz wurde am 16. Oktober 2014 auf Grundlage der ODA verabschiedet.

Da die Aufträge für die Tiefbauarbeiten bereits vergeben wurden, müssen nur noch Angebote für die Eisenbahnausrüstung abgegeben werden.

Die Rodungsarbeiten wurden in Etappen im Januar/Februar 2015, im Winter 2015/2016, im Winter 2016/2017 und im Winter 2017/2018 durchgeführt.

Im Jahr 2016 wurden auf der gesamten Strecke archäologische Ausgrabungen durchgeführt.

Die Bauarbeiten begannen Ende 2015.

Die folgenden Bauwerke/Plattformen werden realisiert:

  • Die Unterführung OA16 mit Zugang zum Gleisdreieck in Bettemburg. Das Bauwerk wurde direkt neben den Bahngleisen errichtet. Am Allerheiligenwochenende 2016 wurden die Bahngleise gesperrt und nach umfangreichen Erdarbeiten konnte das Bauwerk in seine endgültige Position verschoben werden.
  • Die Straßenbrücke OA11, die über die zukünftige Bahnlinie führt, sowie ihre Zufahrtsstraße.
  • Die Stützmauer in der Nähe des Areals in Berchem.
  • Die Plattform für Abschnitt 3 auf einer Länge von 2,2 km.
  • Die Überwerfung (OA5 und OA6) und die damit verbundenen Wasserbauwerke sowie die Verlegung der bestehenden Strecke am Eingang von Bettemburg.
  • Die Wildtierpassage, die das Fennerholz auf beiden Seiten der A3 für den Tierverkehr verbindet.
  • Die Straßenbrücken OA12 und OA13, die über die zukünftige Bahnlinie und die Autobahn A3 führen und der Überquerung des CR158 bzw. der Überquerung durch Fußgänger, Fahrräder und Landwirte dienen, als Ersatz für die bestehende Brücke OA1024 südlich von OA14.

Derzeit sind die folgenden Baustellen im Gange:

  • Die Herstellung der Plattform für Abschnitt 2 mit dem Bau der Überführung OA7, die es den Eisenbahnen ermöglicht, unter der Nationalstraße N31 zu fahren. Auf der Trasse der Plattform müssen starre Einschlüsse und Hunderte von Schottersäulen hergestellt werden, um das Gelände unter den künftigen Gleisen zu verbessern. Der Straßenverkehr auf der N31 wird umgeleitet, um den Bau der OA7 zu ermöglichen, deren Verbau bereits im Gange ist. Die Erdarbeiten für die großen Massen und die Wasserbauwerke OH8 und OH9 haben Anfang 2023 begonnen. Der Abschnitt 2 erstreckt sich über eine Länge von 1,8 km.
  • Die Plattform für Abschnitt 4 auf einer Länge von 2,3 km. Dieser Abschnitt umfasst den Bau eines kombinierten Kunstwerks (OA15), das auf der einen Seite als Unterführung dient, die den befahrbaren Zugang zum Wald zwischen der Autobahn A3 und der neuen Eisenbahnlinie ermöglicht, und auf der anderen Seite als Wasserbauwerk, das den Durchgang des Flusses Doulemerbaach ermöglicht.
  • Die Eisenbahnbrücke OA14, die sogenannte "bowstring", die die Autobahn A3 überspannt. Die verschiedenen Metallteile wurden in der Werkstatt vorgefertigt, dann mit Sondertransporten an den Ort des Geschehens gebracht und vor Ort zusammengebaut. Dieses bemerkenswerte Bauwerk wurde während eines Wochenendes der A3-Sperrung im Oktober 2022 von seiner Vormontageplattform in seine endgültige Position verlegt. Anschließend erfolgten die Versiegelung der Auflager sowie das Betonieren der Fahrbahnplatte. Die Fertigstellung des Bauwerks wird im Laufe des Jahres 2023 erfolgen.
  • Der Radweg 103 am Ortseingang von Bettemburg. Eine Metallbrücke über die Alzette wurde im April 2023 angebracht, um die PC103, die von der Rue Valérie Strecker-Steffen in Bettemburg zur PC1 führt, die in Kockelscheuer auf der Höhe des Schießstandes Hesperange verläuft, im Sommer 2023 anbinden zu können.

Erste punktuelle Ausgleichsmaßnahmen wurden bereits durchgeführt, z. B. das Anbringen von Nistkästen für Fledermäuse und Haselmäuse sowie die Umsiedlung von Amphibienpopulationen.

Die Wildtierpassage wird gemäß den Empfehlungen von Fachbüros und der Natur- und Forstverwaltung vollständig eingerichtet.

Die Umgestaltung des fast 9 Hektar großen Geländes in der Nähe der Wildtierpassage durch Wiederverwendung des Erdaushubs der Eisenbahnlinie ist abgeschlossen.  Nach dem Auftragen des Mutterbodens wird die gesamte Fläche mit Wäldern und Hecken bepflanzt, die mit der Wildtierpassage übereinstimmen.

Nächste Schritte

Bei Bahnsperren in den kollektiven Sommerferien 2024, 2025, 2026 und 2027 wird die bestehende Bahnlinie ABS am Ausgang von Bettemburg vorübergehend verlegt, dann an die NBS angeschlossen (2026) und endgültig umgebaut (2027).

Ab September 2023 kann die Ausschreibung des EAM (Enterprise asset managment) beginnen.

Anfang 2024 wird die letzte Plattform (Abschnitt 1), die den Bahnhof Bettemburg mit Abschnitt 2 verbindet, ausgeschrieben.

Die schrittweise Inbetriebnahme der neuen Linie ist für Ende 2026 geplant.

Pläne und Fotos

Lokalisierung

Archäologische Ausgrabungen

OA05 und OA06

OA11

OA12

OA16

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