MoDu - Globale Strategie für nachhaltige Mobilität (2012)
Die Gesamtstrategie für eine nachhaltige Mobilität, im Folgenden "MoDu" genannt, wurde im Laufe des Jahres 2011 und des ersten Quartals 2012 von der Abteilung Raumplanung und der Direktion für Mobilitätsplanung in Absprache mit den anderen Abteilungen des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen (MDDI) und der Straßenbauverwaltung (PCH) ausgearbeitet. Sie stellt einen integrativen Ansatz der verschiedenen Maßnahmen vor, mit denen die Herausforderungen der Mobilität bewältigt werden können, und konkretisiert die Projekte auf der Grundlage neuer Überlegungen, um die Haushaltskosten zu senken, wobei das Prinzip beibehalten wird, Projekten im Zusammenhang mit dem öffentlichen Verkehr Vorrang einzuräumen.
Diese Gesamtstrategie für eine nachhaltige Mobilität stützt sich auf nationaler Ebene auf das Schienennetz als Rückgrat des öffentlichen Verkehrsnetzes. Der Schienenverkehr bietet eine unvergleichliche Schnelligkeit, Bequemlichkeit und Dauerhaftigkeit. Die Busse, die einen direkten Zugang zu den nächstgelegenen Bahnhöfen gewährleisten müssen, stellen einen Zubringer zum Zug dar. In Regionen ohne Zugverbindungen werden schnelle und effiziente Buslinien eingerichtet, die die Hauptachsen bedienen.
Auf Ebene der Stadt Luxemburg und ihres nahen Umlands bringt die MoDu-Strategie eine grundlegende Veränderung mit sich. Was den Busverkehr betrifft, besteht das Ziel nämlich darin, die beiden wichtigsten Eingangstore der Hauptstadt, nämlich den Hauptbahnhof und Hamilius, zu entlasten. Es erweist sich in der Tat als unerlässlich, dieses extreme Überlastungsproblem zu beheben, zumal die Zahl der Reisenden steigen wird und die beiden oben genannten Umsteigepunkte erhebliche Umgestaltungen erfahren werden, so dass das Umsteigen von Zügen auf Busse und Busse bzw. von Zügen auf Straßenbahnen und Busse nicht mehr vollständig allein an diesen beiden Umsteigepunkten erfolgen kann.
Aus diesem Grund plant das Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur die Einrichtung neuer Umsteigepunkte. Die Hauptaufgabe dieser Knotenpunkte wird darin bestehen, die Verkehrsströme in die Hauptstadt und innerhalb der Hauptstadt besser zu verteilen. Sie werden durch die Straßenbahn miteinander verbunden, die über eigene Gleise verfügen wird und so einen komfortablen, pünktlichen und hochkapazitiven öffentlichen Nahverkehr auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg gewährleisten kann. Die genannten neuen Umsteigepunkte werden auch Umsteigemöglichkeiten von Zug auf Bus oder Bus auf Bus bieten, um in perizentrale und periurbane Gebiete zu gelangen, die wichtige Beschäftigungszentren darstellen.
Diese Verbindungsfunktion wird von den neuen tangentialen Buslinien übernommen. Diese Vervielfachung der Umsteigeplattformen auf Ebene der Hauptstadt ermöglicht den Übergang von einem sternförmigen zu einem netzförmigen Nahverkehrssystem, das dem starken Wachstum der Stadt und ihres Umlands sowie dem wachsenden Mobilitätsbedarf dieser peripheren Räume gerecht wird. Diese Vermaschung verkürzt die Entfernungen und erhöht die Redundanz des Netzes im Falle von Problemen.
Darüber hinaus umfasst die MoDu-Strategie einen integrierten strategischen Ansatz, der sich nicht nur auf die Elemente Mobilität und Verkehr stützt, sondern auch auf Strategien und Instrumente der Raumplanung sowie auf Initiativen im Umweltbereich.
Die Mobilität ist, wie wir uns erinnern, eine wesentliche Voraussetzung für die soziale Organisation und die wirtschaftliche Entwicklung. In diesem Zusammenhang besteht die Aufgabe der Raumplanung darin, eine ausgewogene und integrative Raumentwicklung zu gewährleisten, die die sozioökonomische Entwicklung und die Urbanisierung mit der Entwicklung der Mobilität in Einklang bringt, insbesondere durch verschiedene Instrumente wie das Raumordnungsleitprogramm von 2003, das IVL, die sektoriellen Richtpläne oder auch die Vereinbarungen zwischen Staat und Gemeinden. Auf lokaler Ebene müssen die kommunalen Raumordnungspläne sowie die besonderen Raumordnungspläne auf ihrer Ebene eine kompaktere Stadtentwicklung gewährleisten, die eine gute Mischung von Funktionen und Aktivitäten aufweist und den öffentlichen Verkehr sowie die sanfte Mobilität begünstigt.
Die Ergebnisse im Bereich der Umwelt haben erneut gezeigt, dass die ökologischen Folgen des Verkehrs im Allgemeinen besonders schwerwiegend sind. Die in den Bereichen Luftqualität, Klimawandel und Lärm begonnenen Maßnahmen wie der Aktionsplan zum Klimawandel und der Nationale Plan für nachhaltige Entwicklung müssen daher mit einem integrierten Ansatz und in enger Verbindung mit der Mobilitäts- und Stadtplanung fortgesetzt werden.
Schließlich ergänzt die "MoDu"-Strategie den Entwurf des sektoriellen Leitplans "Verkehr" (PST), der seinerseits die verschiedenen Projekte und Maßnahmen, die einen Regelungsrahmen erfordern, detailliert beschreibt und einen integrativen Bezugsrahmen für die Raumplanung, die Mobilitäts- und Infrastrukturplanung darstellt.
Die vom Regierungsrat am 17. Februar 2012 genehmigte "MoDu"-Strategie wurde am 19. April 2012 mit der Broschüre "Stratégie globale pour une mobilité durable - pour les résidents et les frontaliers" (Gesamtstrategie für eine nachhaltige Mobilität - für Einwohner und Grenzgänger) der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Nach der Konsultationsdebatte vom 14. Juni 2012 über das Mobilitätskonzept und die Straßenbahn in der Stadt Luxemburg bestätigte die Abgeordnetenkammer die "MoDu"-Strategie und forderte die Regierung auf, weiterhin eine Mobilitätspolitik im Einklang mit der neuen nationalen Mobilitätsstrategie "MoDu" zu betreiben.
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